Trockenmontage, Fuellung der Gipsplatten

Trockenbau: Hilfreiche Information und wichtige Tipps

Unter dem sogenannten Trockenbau versteht man eine Arbeitsmethode, die nicht nur den laienhaften Heimwerker schnell begeistern kann.

Trockenbau: Hilfreiche Infos und gute Tipps

Unter dem sogenannten Trockenbau versteht man eine Arbeitsmethode, die nicht nur den laienhaften Heimwerker schnell begeistern kann. Die Methode des Trockenbaus läuft mittlerweile auch bei professionellen Bauvorhaben den früher vielfach verwendeten anderen bekannten Bautechniken (zum Beispiel der Massivbauweise) immer mehr den Rang ab. Die Vorteile von leichten Bauteilen, der einfachen Verarbeitung und der leistungsfähigen Materialien sowie der in präzise aufeinander abgestimmten Komplett-Systemen begeistern rundum – so bietet der Trockenbau attraktive Vorteile und bringt viel Nutzen!

Trockenbau Grundwissen

Doch woher rührt der Name „Trockenbau“ eigentlich? Bei der Trockenbauweise werden keinerlei feucht angerührten Baumaterialien wie z.B. Mörtel oder Beton verwendet. Ganz klassisch kann an dieser Stelle die Konstruktion von Wänden mithilfe von Ständerwerken und Gipsplatten erwähnt werden, doch auch viele andere Gestaltungsmöglichkeiten lassen sich in der praktischen Trockenbauweise realisieren. So können beispielsweise auch die verschiedensten Produkte aus Holz zum Einsatz kommen! Wenn Sie mehr über das Thema des Trockenbaus erfahren möchten, kontaktieren Sie unsere Profis von Hira Malerhandwerk – wir stehen Ihnen gerne jederzeit mit Rat und Tat zur Seite!

Anwendungsbereiche und Konstruktionen in Trockenbauweise

Das Ziehen von neuen Wänden bzw. „leichten Wänden in Trockenbauweise“ ist sicherlich eine der bekanntesten Anwendungen im Bereich des Trockenbaus.

Trockenbau – Basisaufbau

Die charakteristischen Elemente für Trockenbauwände und auch für andere Konstruktionen bestehen aus folgendem:

  • Ständerwerk: Dies besteht normalerweise aus Metallprofilen oder Holz, z.B. Kanthölzer oder Konstruktionsvollholz (KVH).
  • Beplankung durch Platten: Meist werden hierfür Gipskarton- bzw. Gipsfaserplatten verwendet, doch auch Holz kommt hier zum Einsatz. Auch Werkstoffe wie Spanplatten (zum Beispiel OSB) eignen sich bestens.
  • Hochwertige Dämmmaterialien für die Zwischenräume: z.B. Mineralwolle oder natürliche Dämmstoffe wie Zellulose oder Holzfaserdämmstoffe.
  • Befestigungsmaterialien: Selbstverständlich müssen die oben erwähnten Elemente noch gut miteinander verbunden und befestigt werden. Dieser Vorgang geschieht beispielsweise mit Schnellbauschrauben. Anschliessend wird noch verfugt und die Oberfläche gegebenenfalls endbearbeitet.

Konstruktionen im Trockenbau

Fachmann montiert Decken Elemente
Fachmann montiert Decken Elemente

 

  • Trennwände / Raumteiler / Montagewände
  • Installationsvorwände: z.B. in Toilette und Badezimmer, um Abwasserrohre und Wasserleitungen zu verkleiden.
  • Abhangdecken: Sollte eine niedrigere Decke gewünscht sein, lässt sich eine tiefere Decke in Trockenbauweise ohne Probleme und viel Aufwand realisieren. Tiefere Decken können eben dazu dienen, Platz für Leitungen zu schaffen, die darüber gelegt werden müssen. Ebenso können Leuchtmittel wie LED-Spots auf diese Weise einfach integriert werden. Aber auch, wenn eine Schall- oder Wärmedämmung installiert werden soll, können Abhangdecken in Trockenbauweise die Lösung sein. Darüber hinaus spart eine abgehängte Decke einiges an Heizenergie.
  • Trockenbau-Böden: Installations- oder Hohlböden – gerne verwendet, um ausreichend Platz für Kabel und Rohre oder Haustechnik zu schaffen. Auch für Brand- und Schallschutz-Installationen sind Trockenbau-Böden eine gelungene Konstruktion.
  • Feuerschutzkonstruktionen wie z.B. Schachtwände, Brandschutzwände oder andere Boden-, Wand- und Deckenkonstruktionen, bei denen ein hoher und effektiver Feuerwiderstand gefragt ist.
  • … und noch vieles mehr!

Unterschied von Gipsfaser- und Gipskartonplatten

Der Trockenbau wird meist vor allem mit Gipsplatten in Verbindung gebracht, und dies tatsächlich zurecht: Die aus völlig natürlichen Materialien gefertigten Platten, welche komplett ohne Leimzugabe, sondern nur durch Hitze geformt werden, eignen sich bestens für die „Philosophie“ und Arbeitsweise des Trockenbaus. Sie sind nicht nur günstig, sondern auch vielseitig, leicht und einfach zu verarbeiten. Schlussendlich kann man eine Unterteilung in zwei Hauptvarianten vornehmen: die Gipskartonplatten und die Gipsfaserplatten.

  • Gipskartonplatten: Diese Platten beinhalten einen Gipskern, der von einem Karton ummantelt wird. Der bedeutendste Hersteller ist eindeutig Rigips – so bekannt, dass „Rigips“ von den meisten als Produktbezeichnung, nicht als Herstellername verwendet wird! Die Gipskartonplatten verfügen über eine äusserst glatte Oberfläche, welche sich sehr gut für die Weiterverarbeitung eignet. Im direkten Vergleich zur folgenden Gipsfaserplatte sind sie zwar günstiger, aber dafür auch empfindlicher gegenüber Feuchtigkeit. Auch in puncto Stabilität und Formbeständigkeit sind die Gipskartonplatten nachteilig gegenüber den Gipsfaserplatten. Allerdings lassen sich Gipskartonplatten sich sehr gut verarbeiten und bieten gegenüber Gipsfaserplatten ein geringeres Flächengewicht.
  • Gipsfaserplatten: Diese Plattenvariante besteht komplett aus Gips. Durch die Zugabe von Zellulosefasern zum Gips wird eine sehr hohe Festigkeit und Formstabilität erreicht. Auf diese Weise lassen sich auch Nägel, Haken oder Schrauben ohne Probleme befestigen. Gipsfaserplatten sind belastbarer und dazu feuchtraumtauglich, allerdings sind sie auch teurer und schwerer. Die Verarbeitung von Gipsfaserplatten erfordert besondere Schneidewerkzeuge, während die Gipskartonplatten durch einfaches Einritzen mit einem gewöhnlichen Cuttermesser und Brechen über eine Kante ganz leicht gekürzt werden können. Als führende Marke im Bereich der Gipsfaserplatten gilt Fermacell, aber auch die Firma Knauf ist seit langem eine feste Grösse bei dieser stabilen Plattenvariante.

Typische Formate und Ausführungen

Wenn es um die passende Anwendung für eine Gipsplatte geht, spielt in erster Linie die Dicke der Platte eine Rolle. Sind Trennwände gewünscht, die nicht nur schön aussehen, sondern auch ein bestimmtes Gewicht tragen sollen, so sind Dicken von 12,5 bis 18 mm anzuraten – hier ist das Motto: Je dicker, desto belastbarer! Bei hohen Belastungen sollte man auf jeden Fall auf Gipsfaserplatten setzen – beispielsweise wenn Hängeschränke in der Küche, Waschtische oder Hänge-WCs angebracht werden sollen. Dünnere Gipsplatten eignen sich hingegen als Trockenputz- oder Renovierungswände.

Gipsplatten erhalten Sie in den verschiedensten Breiten. Die optimale Breite richtet sich nach bestimmten Faktoren und nicht zuletzt auch nach der Arbeitsweise. So ermöglichen die ca. 60 cm breiten Ein-Mann-Platten genau eines: die gemütliche Montage durch eine einzelne Person. Breitere Platten, etwa im Standardformat von 125 cm, haben wiederum andere Vorteile. Sie erlauben eine weitaus schnellere Flächenbeplankung und verringern dem Anwender den Aufwand der Verfugung sowie den Bedarf an Ständerwerk-Material.

Wichtiger Tipp: Es gibt neben den „Basis-Varianten“ noch Spezialausführungen für bestimmte Zwecke.

Imprägnierte Gipskartonplatten für Feuchträume: Da die herkömmliche Gipskartonplatte sehr empfindlich gegenüber Feuchtigkeit ist, sind für Feuchträume speziell imprägnierte Platten vorzuziehen. Bei den speziell imprägnierten Gipsplatten ist die Feuchtebeständigkeit höher, sodass – zumindest zeitweise – höhere Feuchtigkeit ausgehalten wird. Diese besonderen Platten erkennen Sie an ihrer grünen Farbe.

  • Schallschutzplatten sind eine hilfreiche Unterstützung für die Konstruktion von schalldämmenden Wänden. Hier bieten vor allem doppelt beplankte Wände mit ausreichend starken Platten eine ordentliche Schalldämmung. Beachten Sie, dass zwei verwendete Platten deutlich wirksamer sind als eine einzelne Platte mit gleicher Dicke.
  • Spezielle Thermoplatten ermöglichen durch ihre gute Wärmeleitfähigkeit den Betrieb von Wandheiz- und Deckensystemen.
  • Wenn das Baurecht besondere Anforderungen stellt, können Feuerschutzplatten die Lösung sein – etwa bei der Verkleidung von Kabeln.
  • Durch Strahlenschutzplatten wird elektromagnetische Strahlung nahezu vollständig beseitigt und erlauben so strahlungsfreie Ruheräume.
  • … und es gibt noch viele mehr. Von Akustikplatten bis zu Strahlenschutzplatten für den medizinischen Bereich!

Notwendige Werkzeuge für den Trockenbau

Benoetigte Werkzeuge fuer den Trockenbau
Benoetigte Werkzeuge fuer den Trockenbau

Das Interessante und Vorteilhafte am Trockenbau ist auch, dass bloss wenige und durchaus gängige Werkzeuge gebraucht werden. Zum Messen reicht ein gewöhnliches Massband oder ein Zollstock, ein Bleistift und eventuell noch eine Wasserwaage. Je nach gewünschter Konstruktion können auch Lot und Schlag- bzw. Richtschnur sehr hilfreich sein. Verwendet man Ständerwerke oder Metallprofile, so können diese ganz einfach mit einer Blechschere oder einer passenden motorbetriebenen Säge zugeschnitten werden. Gipskartonplatten lassen sich problemlos mit einem Cutter und Brechen auf das gewollte Mass bringen. Bitte denken Sie hier nur an genügend Ersatzklingen! Selbstverständlich können Sie hierfür aber auch eine elektrische Stichsäge oder auch manuelle Gipskartonplatten-Sägen nutzen. Tipp: Besondere Trockenbau-Bits für Ihren Akkuschrauber (PH2) sorgen dafür, dass Sie nicht zu tief in das Material schrauben.

Neben der eben erwähnten Grundausstattung können Sie ferner auf weitere „Helfer“ zurückgreifen. Hier können zum Beispiel Schraubenvorsätze, welche mit ihrer Tiefenbegrenzung dafür sorgen, dass man die Schrauben stets optimal vertieft, ein praktisches Mittel darstellen. Für die Montage an Decken erweisen sich Plattenheber als sehr hilfreich.

Praktische Tipps für das Arbeiten in Trockenbauweise

Alle führenden Marken im Bereich der Trockenbau-Materialien, von Rigips über Fermacell über bis Knauf, bieten ihren Kunden komplette, aufeinander abgestimmte Systeme an. Auf diese Weise kann ein fehlerfreies passgenaues Arbeiten sichergestellt werden, welches nicht nur für den Heimwerker, sondern auch für der Profi ein unabdingbarer Pluspunkt ist. Ein „Mischen“ von Materialien unterschiedlicher Hersteller und die potenziellen Kompatibilitätsprobleme gehören damit ebenfalls der Vergangenheit an. Sie sollten auch auf komplette Ständerwerk-Systeme setzen! Doch wahr ist auch, dass viele Konstruktionen kein „unmachbares Werk“ darstellen und mit ein wenig Augenmerk und Erfahrung (oder auch der entsprechenden fachlichen Beratung) selbst in Eigenregie sehr gut geplant und durchgeführt werden können. Hier ist vor allem die Wahl der passenden Platten sowie die Ausstattung mit den passenden Werkzeugen und den Materialien für die Montage wichtig. Achten Sie auch darauf, die jeweils passenden Schrauben für das von Ihnen verwendete Ständerwerkmaterial zu benutzen. Denn Metall braucht bekanntermassen andere Schrauben als Holz.

Gerne beraten unsere Profis von Hira Malerhandwerk Sie zu diesem Thema ausführlicher. Kontaktieren Sie uns einfach, wir freuen uns auf Sie! Sie erhalten bei uns nicht nur ein umfassendes Sortiment für Trockenbau-Konstruktionen, sondern auch die passende professionelle Fachberatung.

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Trockenbau

FAQ:

Was gibt es beim Trockenbau zu beachten?
Ein wichtiger Bestandteil des Trockenbaus ist eine effiziente Isolierung und Dämmung. Dazu zählt zum Beispiel das Einbringen von Stein- oder Glaswolle (Mineralwolle) in die vorhandenen Konstruktionen. Aber auch Naturdämmstoffe wie Flachs, Holzwolle oder Hartschaum kommen alternativ zum Einsatz.

Wie stark muss eine Wand aus Gipskartonplatten sein?
Für schwerere Gegenstände muss die Wand mindestens 12,5 Millimeter stark sein. Bei einfacher Beplankung sollte die Wand aus Gipskartonplatten pro Meter nicht mehr als 40 Kilogramm tragen müssen. Bei sehr schweren oder in den Raum ragenden Gegenständen wie beispielsweise hängenden Waschbecken ist eine weitere Unterkonstruktion mit entsprechendem Tragwerk nötig. Aber auch Gipsfaserplatten bieten sich hier an.

Wann muss eine Trockenbauwand doppelt beplankt werden?
Als Faustregel kann man sich merken, dass an der Wand zu befestigende Gegenstände ab 40 Kilogramm Gewicht pro Meter Wandlänge unbedingt einer doppelten Beplankung bedürfen. Dieser Richtwert gilt für Platten von 12,5 mm Dicke. Zu den Lasten, die Trockenbauwände nicht aushalten, zählen Toiletten und Waschtische, die hängend montiert werden. Auch hier sollten Sie auf die stabileren Gipsfaserplatten zurückgreifen.

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